Der Muskauer Faltenbogen ist eine landschaftlich sehr schön ausgebildete Stauchendmoräne in Mitteleuropa. Die trockenen, sandigen Anhöhen der Stauchendmoräne wechseln sich hier mit den oft feuchten und sumpfigen Senkungen des Geländes ab, die über den hier vorkommenden Braunkohlenschichten entstanden sind. Die natürliche postglaziale Landschaft des Muskauer Faltenbogens wurde an vielen Stellen stark durch den Braunkohlenbergbau geändert. Die meist sichtbaren Spuren der Braunkohlengruben aus dem XIX. und XX. Jh. sind zahlreiche Abbauhohl-räume mit Wasser gefüllt, die ganz neue, besonders sehenswerte Landschaft bilden.

Indem wir die natürlichen Begebenheiten des Muskauer Faltenbogens in Betracht ziehen, dann können wir feststellen, dass es hier besonders möglich wird, die postglaziale Landschaftsformen und damit verbundene geologische Objekte, Geotope genannt, näher kennen zu lernen. Spezielle thematische Wander- und Radwege, die die geologische Genese vom Muskauer Faltenbogen, Neißetal, den früheren Bergbau und die Rekultivierung der Abbaugebiete sowie die Entwicklung der Glas- und Töpferindustrie ansprechen, laden Sie dazu ein. Seit 2011 ist der Muskauer Faltenbogen, als ein geotouristisches grenzüberschreitendes Objekt, Mitglied des Europäischen und Globalen Netzes von Geoparks unter UNESCO Patronage. Das Vorkommen von Töpfertonen im Muskauer Faltenbogen war die Grundlage für die Entwicklung der Industrie, die Ziegel und Töpferprodukte herstellte. Ende des XIX. und Anfang des XX. Jh. umfasste die Industrie nicht nur die Ziegeleien, die ganz normale Ziegel für Maurerarbeiten, Klinker und Lochziegel hergestellt haben, sondern auch die Betriebe, die Dachziegel und Steinzeugrohre sowie hochwertiges chemisches Steinzeug und Hochspannungsisolatoren herstellten. Der hochwertigste Ton wurde durch Töpferhandwerksbetriebe und Fabriken von Gebrauchsgeschirr genutzt und verarbeitet.